Therapie von LRS unter Berücksichtigung visueller und auditiver Wahrnehmungsstörung
Eine Legasthenie gilt als Störung der Leistungen im Bereich des Lesens und Schreibens, wenn anhaltende und eindeutige Schwächen im Bereich des Lesens und der Rechtschreibung nicht auf das Entwicklungsalter, die Intelligenz, eine mangelnde/fehlende Beschulung, psychische Erkrankungen oder eine Hirnschädigung des Betroffenen rückführbar sind.
Die Hauptmerkmale einer Legasthenie bzw. Lese-Rechtschreib-Störung umfassen Defizite in den Lesefähigkeiten (Buchstaben- und Worterkennung) sowie in der Verschriftung von Buchstaben bzw. Worten. Die Betroffenen leiden an einer „Überlastung“ des sog. Arbeitsgedächtnisses, d.h. die Konzentration erfolgt bereits auf dem nächsten folgenden Laut bzw. der Silbe oder dem Wort, wodurch die bisherig gespeicherten Informationen wieder „vergessen“ werden.
Eine Legasthenie bzw. Lese-Rechtschreib-Störung kann in allen (Schrift-)Sprachen auftreten, wobei – statistisch betrachtet – häufiger Jungs/Männer als Mädchen/Frauen von der Störung betroffen sind.
Die Erscheinungsformen von LRS sind sehr verschieden und unterschiedlich stark ausgeprägt. Aus diesem Grund erarbeitet der Therapeut eine auf dem Patienten abgestimmte Therapie, bei der die Schwerpunkte im Bereich Wahrnehmung (auditiv, visuell), phonologische Bewusstheit und im Regeltraining liegen. Nach dem Prinzip „Vom Einfachen zum Schwierigeren“ ist es unser Ziel, den Patienten möglichst schnell erste Erfolge im Lesen und Schreiben zu vermitteln.
Theraoieinhalte z.B.:
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Festigung der Laut-Buchstabenzuordnung
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Schulung der Lautdifferenzierung
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Erlernen der Silbensegmentierung
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Regeltraining/Umgang mit Rechtschreibbesonderheiten (z.B. Dehnung, Schärfung, Groß- und Kleinschreibung)
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Lesetraining (Lesefluss, sinnentnehmendes Lesen etc.)